Liebe Freunde des Olpketals,
jetzt ist es raus. Die Spielzeit 2024/25 wird die letzte im Theater Olpketal sein.
Das Bild ist aus den Anfangstagen, irgendwann im Spätsommer ‘89. Ich ahnte damals noch nicht, wo die Reise hingeht. Und jetzt feiere ich im September nicht nur meinen eigenen 70. Geburtstag, sondern auch das Theater wird dann stolze 35 Jahre alt. Seit 1989 ist meine kleine Bühne im Dortmunder Süden der Mittelpunkt meines Lebens und der meiner Familie.
Viel Zeit, Geld und Herzblut ist über die Jahrzehnte in das Theater geflossen. Das Ergebnis waren 35 Jahre eindrucksvoller Momente, mit Höhen und Tiefen, großartigen Mitarbeitern und vielen tausenden Gästen aus der Region und aus aller Welt. Wer hätte das damals gedacht?
Aber jede Reise geht leider mal zu Ende. Ich nutze die Jubiläumsspielzeit, um hier noch ein Jahr für richtich Spass anne Backen zu sorgen. Zusätzlich laden wir herausragende Kollegen ein, die uns auf der Bühne beehren werden. Danach, im Mai 2025, machen wir das Theater Olpketal zu.
Finden tuste mich dann weiter in den Häusern der Region als Gastkünstler und wie gehabt auf Firmenveranstaltungen und Tagungen. Und ich hab widda freie Zeit und Energie, neue Projekte anzugehen. Meine Schubladen sind voller aufgeschobener Vorhaben und Ideen, auf die ich mich schon richtig freue.
Für die Schließung gibt’s nicht den einen Grund. Die Bude iss voll, ich bin topfit, unsere Gäste gehen glücklich nach Hause. Corona und Energiekrise haben wir mit maximal Bravour überstanden und wir haben ein ausgezeichnetes Team, mit dem wir gemeinsam den Laden schmeißen. Aber genau für dieses Team hab ich auch eine Verantwortung. Bildlich gesprochen: Ich bin sonne Art Ochse, der den Karren zieht. Mir halten sie an einer Angel imma eine Möhre vor die Nase, damit ich los geh, aber mir darf auf Strecke auch nichts passieren. Darum will ich im Olpketal lieber aufhören, wenn alle noch zufrieden zurückkucken können. Und ich hab so dat Gefühl, dafür ist der richtige Zeitpunkt gekommen.
Ich vergleiche den Abschied vom Olpketal augenzwinkernd mit dem von Jürgen Klopp: ein Abschied in die Freiheit. Meine Theaterkarriere soll ja nicht so enden wie ein Schalker Abstieg.
Kommt alle noch mal vorbei und bringt nette Leute mit! Ich freu mich auf eine töffte Saison, “dat Sahnehäubchen“ auf 35 Jahre Theater Olpketal. Und dann ist hier Schicht im Schacht. Der Letzte macht dat Licht aus.
Euer Günna
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